Hier die spektakuläre Partie von 1949, welche Rossolimo gegen den späteren Großmeister Lothar Schmid in Heidelberg mit zwei Turmopfern gewann:

Demobrett Bedienhinweise ,Variantenbrett

Sowohl die Variante mit Txg2 als auch die mit Txf2 führen zum Sieg!

27...Txg2+!!

27...Txf2!! 28.Lxf2 [oder 28.Tc8+ Lxc8 29.Lxf2 Dxf2 -+] 28...Txg2+!! ist eine Zugumstellung.

28.Kxg2 Txf2+!! 0-1

Nach 28...Txf2+!! 29.Lxf2 e3+ wird Weiß von dem schwarzen Tandem Dame plus Läufer unweigerlich matt gesetzt.

Zelenat hat die Schachaufgabe also erfolgreich gelöst.

Mal schauen ,ob ich die Tage noch eine schwierigere Schachaufgabe finde :)


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Noch ein paar Fakten zu Rossolimo:

Nicolás Rossolimo * 1910 † 1975

Geboren in Kiew – gestorben in New York

Der Vater Spiridon Rossolimo war Grieche; die Mutter Xena war Russin. Die Jugendjahre verbrachte Nicolás in Moskau, wo er auch das Schachspiel erlernte.
Durch die politischen Wirrungen aufgrund der Oktober-Revolution (22.10.1917) brach die Famiie auseinander, und sein Vater wanderte in die USA aus. Mit seiner Mutter und seinem Bruder reiste er dank eines griechischen Passes 1929 nach Frankreich.

Seine ersten grossen Schacherfolge errang er bei der Teilnahme von mehreren Turnieren in Paris:

1938 belegte er den 2. Platz hinter dem ehemaligen Weltmeister, José Raúl Capablanca, aber 1939 gewann er dort ein internationales Turnier vor Dr. Savielly Tartakower.

Nach dem II. Weltkrieg wurde ihm die französische Staatsbürgerschaft gewährt und danach entwickelte er sich zu einem Berufspieler.

1948 wurde er französischer Landesmeister und gewann auch das Hastings-Turnier desselben Jahres.

In den folgenden Jahren setzte sich seinen Erfolgsserie fort mit den ersten Plätzen in Southsea 1949, vor Ludek Pachmann, und 1950 in Gijón (Spanien).

Während der Schach-Olympiade 1950 trat er für Frankreich an und spielte am 2. Brett hinter Tartakover, gegen den er vorher schon einmal zwei Untenschieden erreichte bei einem match 1948 (1:1 mit 8 Remisen) und einem anderen Treffen 1949 mit dem Ergebnis von 5:5.

1953 wurde ihm der Titel des Grossmeisters verliehen.

In jenem Jahr reiste er nach den USA, wo er sich sein Brot verdiente als Taxifahrer, Stauarbeiter im Hafen, Sänger, Akkordeonspieler, Schuhputzer und Schachtrainer.

Ausserdem beherrschte er 5 Sprachen.

Sein "Schachstudio" in Greenwich Village, einem sehr guten und kulturellen Wohnviertel, entwickelte sich nach und nach als bevorzugter Treffpunkt für Intellektuelle.

Unter jenen befanden sich auch Marcel Duchamp und ............

Bobby Fischer!

Um weiter den Lebensunterhalt zu bestreiten, nahm er in Eigenproduktion eine Schallplatte auf mit russischer Volksmusik, die er recht erfolgreich verkaufte.

Im Jahre 1955 gewann er das amerikanische Openturnier in Long Beach (Florida) vor Samuel Reshevsky, und als Preis erhielt er ein Auto.

Er vertrat die USA während der Olympiaden 1958, 1960 und 1966.

Zeitweilig lebte er wieder in Frankreich, wofür er seine letzte olympische Teilnahme 1972 bestritt.

Unglücklicherweise starb er im Jahre 1975 in New York durch einen Treppensturz im Haus eines Freundes.

Er war mit Vera verheiratet, einer emigrierten Russin, die ihm einen Sohn gebar und den sie Alexander nannten.

Neben dem Schach widmente er sich noch dem Judo-Sport und erreichte dort den "braunen" Gürtel!

Eine Variante der sizilianischen Verteidigung trägt seinen Namen, die sich nach

1. e4 – c5, 2. Sf3 – Sc6 3. Lb5 ergibt und heute immer wieder in Meisterturnieren gespielt wird.

Seine beste historische Elo-Zahl erzielte er im Dezember 1951 mit 2.663 Punkten und im Alter von 41 Jahren.

Sein vorrangiges Ziel war immer, Partien aussergewöhnlicher Brillanz zu spielen und oft entdeckte man, dass das Temperament eines Künstlers Vorrang hatte, um eine absolute Perfektion zu erzielen.

Nicolás Rossolimo


Ein solch ein wechselhaftes Leben, oft recht stürmisch und mit einem so traurigen Ende, kann uns nur den Eindruck verleihen, dass uns in einem unerwarteten Augenblick einer unserer ganz großen Schachhelden von uns gegangen ist, für den wir immer einen Platz in unseren Gedanken freihalten werden.