Da ich die Lösung aus meinem Gedächtnis weiß, weil ich sie mal aus einem Schachbuch nachgespielt habe, werde ich die Lösung mal nicht sagen. Ist aber ziemlich schön-)
Ein Matt in 9 Zügen vorauszusehen übersteigt zwar meine geistige Besoldungsgruppe, aber ich habe da so eine Idee über die H-Linie den relativ schwachen Königsflügel anzugreifen. Da diese allerdings noch recht unausgegoren ist, mache ich mir noch ein paar Gedanken darüber bevor ich Unsinn verzapfe.
Jenachdem wie Weiß darauf reagiert könnte h5-h4 ein probates Mittel sein um diese aufzubrechen.
Jedenfalls wäre ein Rückzug des Springers von g4 nicht so kreativ, dass er eine Schachaufgabe wert wäre.
Spielt Weiß danach h3xSg4 ist die H-Linie bereits mit h4xg3 offen und Th1 ist im Gegensatz zu Th8 ungedeckt, ein Abtausch wäre wegen Td8xTh8 Unsinn.
Würde Weiß stattdessen Le2xSg4 spielen, antwortet schwarz mit Lf5xLg4. Nach h3xLg4 kommt h4xg3 und die H-Linie ist wieder offen.
In beiden Fällen droht außer dem schwarzen Turm auf h8 danach auch noch De7-a4 zur Unterstützung des Angriffs auf den Königsflügel und der schwarze Bauer auf g3 spielt auch eine gewichtige Rolle.
Wie das Matt jetzt genau nach 9 Zügen zustande gekommen ist sei mal offen.
Jedenfalls steht Schwarz durch den Anfangs erwähnten Schlüsselzug h5-h4! deutlich auf Gewinn.
12...h4! IM Bernard Cafferty, (Buch der Geschichte ", Boris Spasski:. Master of Tactics") schreibt: "Nach diesem feinen Zug, sprudelte der Saal vor Begeisterung."
13.hxg4
Nach 13.Lxg4 entscheidet 13...Lxg4 14.hxg4 hxg3 15.Tg1 Th2 -+
13...hxg3 14.Tg1
Es folgt ein geniales Turmopfer: Th1!
GM J. Emms schreibt: "Dieser Schritt hebt das Spiel auf Jahre insgesamt auf eine andere Ebene. Schwarz opfert eine ganzen Turm um einfach ein Tempo zu gewinnen. Das eine Tempo, macht aber den Unterschied! "
Gut war auch 14...Dh4 15.Tg2 Dxg4!! -+
15.Txh1 g2 16.Tf1
Auf 16.Tg1 folgt 16...Dh4+ 17.Kd1 Dh1 -+
16...Dh4+ 17.Kd1 gxf1=D+ und Larsen gab auf. 0-1
Die erzwungene Folge ist 18.Lxf1 Lxg4+ 19.Kc1 De1+ 20.Dd1 Dxd1 matt
Das Endspiel wurde mit Applaus belohnt. Es wurde als das 4. größte Spiel aller Zeiten bezeichnet!
UdSSR vs Rest of the World: Belgrad 1970 "Das Spiel des Jahrhunderts"
Die sowjetische Schachföderation nahm den Wettkampf sehr ernst. Jeder Spieler erhielt ein umfangreiches Dossier zur Vorbereitung, außerdem wurde ein Trainingslager in der Nähe von Moskau abgehalten. Über die Brettreihenfolge kam es zu Verstimmungen zwischen den Spielern. Exweltmeister Michail Botwinnik wollte am 4. Brett spielen, erhielt aber nur Brett 8 zugesprochen. Boris Spasski bemerkte später, dass die Hälfte der sowjetischen Teammitglieder nicht mehr miteinander sprachen und er selbst sich wegen des auf ihm lastenden Drucks sehr unwohl fühlte. Der Altersschnitt der 10 Spieler betrug 43 Jahre, einige hatten ihre beste Zeit bereits hinter sich. Trotzdem galt die sowjetischen Mannschaft, die fünf Weltmeister aufbieten konnte, als klarer Favorit.
Zitat von Glenn GiffenRunde 2: Die zweite Runde begann schlecht für das Welt-Team (bestehend aus: Bent Larsen,Robert James Fischer, Lajos Portisch, Vlastimil Hort, Svetozar Gligorić, Samuel Reshevsky, Wolfgang Uhlmann, Wolfgang Uhlmann, Miguel Najdorf, Borislav Ivkov) Larsen verlor mit weiß in 17 Zügen. In einem Versuch, seinen Gegner "aus dem Buch" zu nehmen, versuchte er eine unregelmäßige Öffnung, um Spassky aus seinem Konzept zu bringen. Doch der Champion gekünstelt eine so komplizierte Manöver auf seinem 12. Zug, als er seinen Gegner einen Springer anbot, Larsen verbrauchte 45 min in dieser Stellung, bevor er zu einer Entscheidung kam.. Er nahm den Springer; dann gab Spasski ihm einen Turm, und drei Züge später, zwangen ihn zum Rücktritt! Der Glanz Preis für die zweite Runde ging an Spassky (Seine höchste erreichte Elo-Wertung betrug 2640) für dieses Spiel.
Englische Notation: Q = Dame, N = Spirnger, B = Läufer, R = Turm, K = König
Diese Partie gehört für mich zu den faszinierensten Partien der Schachgeschichte. Es ist erstaunlich, wie hier ein Weltklassemann, wie es Bent Larsen 1970 war, mit Weiß gegen Boris Spassky in nur 17 Zügen verlieren konnte, ohne daß er einen offensichtlichen Patzer beging. Bent Larsen wählte "seine" Larseneröffnung. Davon unbeeindruckt zeigte sich Boris Spasski, der Weiß unaufhörlich unter Druck setzte und mit seinem Stützpunkt, den vorgerückten Be4, sein Spiel aufbaute. Mit wahrer Brachialgewalt und unter Zuhilfenahme geistreicher Opfer demontierte Spassky seinen prominenten Gegner. Er initiierte einen brandgefährlichen Flügelangriff gegen den unrochierten König und machte Bent Larsen den Garaus. Vor allem das Turmopfer im 15. Zug hat einen hohen ästhetischen Reiz und hat sich tief in das kollektive Gedächtnis der Schachwelt eingebrannt. Ich kann mir gut vorstellen, daß durch diese Partie die Larsen-Eröffnung diskreditiert wurde, so daß sie im Laufe der Zeit weniger gespielt wurde als vor dieser Schlüsselpartie. Diese Partie hat also einen Meilensteincharakter.
Sechs Monate nach seinem 75sten Geburtstag verstarb in Buenos Aires der frühere Weltklassespieler Bent Larsen. Bent Larsen wurde am 4. März 1935 in Tilsted geboren und entwickelte sich fast als Autodidakt zu einem der besten Schachspieler der Welt. Zwischen 1964 und 1971 war der Däne neben Robert Fischer der beste westliche Großmeister und spielte beim Vergleich UdSSR gegen den Rest der Welt (Belgrad, 1970) an Brett Eins das "Weltauswahl", wo er sich von Spassky mit 1,5:1,5 trennte und Stein besiegt. Sechsmal wurde Larsen dänischer Meister, sechsmal spielte er für Dänemark auf Schacholympiaden. 1971 war Larsen (historische Elozahl: 2755) Nummer Drei in der Weltrangliste, wurde aber im gleiche Jahr von Fischer beim Kandidatenkampf mit 0:6 geschlagen. 1976 gelang Larsen als letzter großer Erfolg der Sieg beim Interzonenturnier in Biel. Seit 1980 lebte Larsen mit seiner Frau in Buenos Aires. Larsen begeisterte in seiner aktiven Zeit die Schachwelt durch sein kämpferisches und originelles Schach.
The Amusing Chessfoxes
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22.04.2012 21:25 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2012 21:38)
Antworten
(Bent Larsen-1998) vs. 
(Boris Spassky 1989)
